Drei Ministerien und als Höhepunkt der Landtag:
Der Lichtensteiner Bläsernachwuchs gibt heute in zwei Wochen vier besondere Konzerte.
VON DENNIS KITTLER
Freie Presse Dienstag, 3. Dezember 2013 Seite 9
Nicht immer stimmt der Ton in der Politik. Mal wird sachlich diskutiert (guter Ton), mal hart gestritten (manchmal böser Ton), mal richtig geschimpft (ganz schlechter Ton). Dabei müsste jedem, der wortreich seinen Stand- punkt durchzusetzen versucht, ei- gentlich klar sein, dass gerade in einer Debattenkultur der Ton die Musik macht. Selten ist es daher angebracht, dem politischen Gegner mit hochrotem Kopf und aufgepumpten Backen den Marsch zu blasen. Das geht schließlich auch anders. Heute in zwei Wochen, am 17. Dezember nämlich, machen die Neunbis 15-Jährigen des Nachwuchsorchesters im Lichtensteiner Musikverein in Dresden vor, wie man Märsche bläst – und dass das schön klingt, wenn man nur Ahnung von der Materie hat. Im Wissenschafts-, im Sozial- und im Kultusministerium geben die rund 20 Jungbläser je ein Konzert, im Anschluss treten sie noch im Landtag auf, wo an jenem Dienstag die vorletzte Plenumssitzung des Jahres stattfindet. Der Auftritt der Lichtensteiner ist ihr erster in der Schaltzentrale der sächsischen Macht. Dagegen findet das Weihnachtsblasen für die Landespolitiker bereits zum zwölften Mal statt. Der Sächsische Blasmusikverband organisiert es, und immer treten andere Kapellen auf. Voriges Jahr fuhr zum Beispiel das Jugendblasorchester des Waldenburger Gymnasiums nach Dresden. Der Auftrag für die jungen Musiker ist dabei immer der gleiche: Sie sollen stellvertretend für die gesamte Musikerszene Danke sagen für die Unterstützung, die das Land der Kultur entgegengebracht hat. Der Ton ist also sehr freundlich, zum derben Marschblasen gibt es keinen Grund. Sowieso haben die Lichtenstei- ner mehr drauf als nur Marschmu- sik. Rock, Swing, Filmmusik finden sich ebenso im Repertoire. Die Poli- tik wird definitiv Ohren machen
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