Bundesmusikdirektor Heiko Schulze über eine gelungene Nachwuchsarbeit und engagierte Ehrenamtliche
Lichtenstein— Heiko Schulze (46) ist Bundesmusikdirektor der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände sowie Geschäftsführer und Direktor der Bläserakademie Sachsen. Er war am Wochenende in der Alten Schule im Ortsteil Rödlitz beim Musikverein Lichtenstein zu Gast. Dort leitete er eine Probe zur Vorbereitung des Jubiläumskonzertes zum 5o—jährigen Vereinsgeburtstag.
Markus Pfeifer sprach mit dem Dirigenten.
Freie Presse: Sie kennen den Musikverein Lichtenstein schon seit etwa I5 Jahren. Was zeichnet ihn aus?
Heiko Schulze: Er ist aus meiner Sicht nicht nur ein Orchester, sondern eine Institution. Ich sehe hier eine gesunde Orchesterstruktur. Im musikalisch-künstlerischen Bereich wird die Herausforderung gesucht. Durch gute pädagogische Ansätze funktioniert die Nachwuchsarbeit und damit gelingt es auch, mit der kontinuierlichen Verjüngung ein stabiles Orchester zu schaffen.
Freie Presse: Die Musik kann aber in einem Verein nicht alles sein, oder ?
Heiko Schulze: Hier kommt ja der große Gemeinschaftssinn noch dazu. Es gibt viele Aktivitäten der Mitglieder. Durch Ehrenamtliche wird Besonderes geleistet. Mir fällt auch auf, wie Generationenübergreifend das Orchester aufgestellt ist. Stolz sein kann der Verein auf seine Immobilie.
Freie Presse:Wie ist die Blasmusik in Deutschland aufgestellt?
Heiko Schulze:Insgesamt sind 1,3 Millionen Menschen in Orchestern aktiv. Die Vereinsorchester leisten beachtliches. Das merkt man auch hier in Lichtenstein. Sie müssen sich aber über- all auf veränderte Bedingungen einstellen, zum Beispiel mit Angeboten für ältere Menschen, aber auch wenn es darum geht, Flüchtlinge zu integrieren.
Freie Presse: Westsachsen scheint ja besonders reich an Blasorchestem zu sein?
Heiko Schulze:Ja, die Amateurblasmusik hat hier schon immer eine gute Förderung bekommen. Das ist längst nicht überall so. Es ist wichtig, dass die öffentliche Förderung, die es hier gibt, erhalten bleibt. Ich finde es beachtlich und wichtig, wie sich die hiesige Region zur Musik und den Vereinen bekennt. Das ist gut angelegtes Geld, denn Kinder und Jugendliche, die in den Orchestern ausgebildet werden, haben eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.
DAS JUBILÄUIISKONZERT des Musikvereins Lichtenstein
findet am 17. April ab 16 Uhr im Christlichen Glaubenszentrum an der Böttgerstraße statt. Der Kartenvorverkauf läuft noch bis zum 31. März im Briefmarkenfachgeschäft Streubel an der Ernst-Thälmann Straße. Im Vorverkauf kosten die Karten 8 Euro, an der Tageskasse gibt es Karten für 10 Euro.
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